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Was erfährst du:
Hormone, ein Thema welches uns alle etwas angeht! Frau Dr. Probst, welche eine ganzheitliche Frauenarztpraxis im Zentrum von Leipzig leitet, ist ganzheitliche Frauenärztin mit Spezialisierung auf die Behandlungen von Erkrankungen mittels bioidentischen Hormonen. Neben den allgemeinen Untersuchungen kann man bei ihr Stuhluntersuchungen durchführen lassen, z.B. zur Erkennung von Nahrungsmittelunverträglichkeiten oder Schleimhautentzündungen (M. Crohn, Leaky Gut, etc.) und die Funktion der Mitochondrien (z.B. chronischer Erschöpfung) überprüfen lassen. Frau Dr. Probst habe ich das erste mal beim 2. Frauengesundheitstag getroffen und auf verschiedenen Vorträgen im Bereich der Darmgesundheit sprechen hören. Da das Thema "Hormone" sehr nachgefragt wurde, bedanke ich mich schon einmal für ihre Zeit an diesem Abend und die umfassenden Erläuterungen und das Beantworten von auftretenden Fragen. An dem Abend habe ich mit mir 5 Männer gezählt von insgesamt 49 Teilnehmern. Sind Hormone nur ein Thema der Frauen? Ich denke nicht. Denn es gibt Faktoren in unserem Biotop, welche auf beide Geschlechter wirken können und daher sollte auch der ein oder andere Mann diese Zusammenfassung zum Thema "Hormone & unser Körper" lesen.
Man kann im Grunde zwei Systeme im Körper unterscheiden. Zum einen das Nervensystem und das Hormonsystem.,
Man unterscheidet verschiedene Sekretions und Wirkungswege: Endokrin, Autoktrin und Parakrin.
Sicherlich kennen wir Östrogen, Testosteron, Cortisol, Insulin oder Adrenalin als Hormon. Aber es sind bis her über 600 Hormone bekannt.
Man kann Hormone unterschiedlich Klassifizieren:
Einteilung nach der chemischen Struktur
Man kann Hormone entsprechend der Ausgangsstoffe in vier Gruppen einteilen. Die fettlöslichen Steroidhormone (Steroide) werden aus Cholesterin gebildet. Aus langen Aminosäureketten bestehen die meist wasserlöslichen Peptidhormone, welche eine große Hormongruppe darstellen und in verschiedenen Organen gebildet werden. Schilddrüsenhormone und die Catecholamine aus der Nebenniere gehören zu den Aminosäurederivaten. Arachidonsäurederivate sind Hormone, die überall im Körper die überall gebildet werden und vorkommen.
Einteilung nach dem Bildungsort
Drüsenhormone (Glanduläre Hormone) werden von speziellen endokrinen Drüsen gebildet . Die Zellen dieser Drüsen produzieren Hormone, welche dann endokrin, autokrin oder parakrin wirken. Auch in verschiedenen Geweben (Herzvorhöfen, Lunge, Plazenta, Leber) werden sogenannte Gewebshormonen gebildet. Dazu gehören die Prostaglandine (sehr unterschiedliche Wirkungen - ua. Schmerzvermittlung, Fieber) und Zytokine (auch Cytokine - regulieren ua. den Wachstum) und die, wie auch das in der Lunge gebildete Erythropoetin (Einfluss auf Bildung Blutkörperchen).
Einteilung nach der Wirkungsweise
Jeder Zielzelle hat bestimmte Rezeptoren, sodass sie nach dem Schlüssel-Schloss-Prinzip funktionieren. Die Zellen können verschiedene Rezeptoren besitzen. Diese sitzen entweder auf der Zellmembran oder in der Zelle. Wasserlösliche Hormone können nur auf die Rezeptoren auf der Membran wirken und nicht in die Zelle eindringen. Zu den wasserlöslichen zählen die Peptidhormone oder die Aminosäurederivate (zum Beispiel Adrenalin, Dopamin und Noradrenalin). Fettlösliche (lipidlösliche) Hormone können in die Zellmembran passieren und direkt auf die Rezeptoren im Zellkern wirken. Hierzu zählen die Schilddrüsenhormone, wie auch alle Sexualhormone, Aldesterol und Cortisol.
Da Steroidhormone fettlöslich sind und somit Einfluss auf das Erbgut haben, besitzen Tyroxin und die Babypille vielleicht mehr Auswirkungen auf die Gesundheit, als geglaubt?
Alleine über die Schilddrüse könnte man Seiten füllen. Hier ein paar allgemeine Dinge. Die Schilddrüse liegt vor der Luftröhre und wiegt etwa 25g. Die Seitenlappen sind mit einer Gewebsbrücke (Isthmus) miteinander verbunden. Auf der Rückseite der Schilddrüse liegen viele kleine Knötchen, welche auch als Nebenschilddrüse bezeichnet werden. Beide Teile der Drüse produzieren verschiedene Hormone, welche in verschiedene Regelkreise eingreifen. Wenn du Probleme mit der Schilddrüse haben solltest, kontaktiere bitte Frau Dr. Probst. Die Schilddrüsen lappen enthalten viele kleine Bläschen, sogenannte Folikel. Diese produzieren die iodhaltigen Schilddrüsenhormone Thyroxin (Tetraiodthyronin, T4) und Triiodthyronin (T3) produzieren. Eine Ableitung von Tyrosin, welches eine nicht-essentielle Aminosäure ist (das bedeutet, der Körper kann diese selber herstellen) stellt die Ausgangsbasis für die Hormone dar. Tyrosin wird im übrigen aus Phenylalanin, welche essentiell für den Körper ist (also in der Nahrung enthalten ist) gebildet. Hier ein paar Quellen, wo dies enthalten ist: Kürbiskerne, Schweinefleisch, Geflügel, Walnüsse, Lachs, getrocknete Erbsen, getrocknete Sojabohnen. Generell wirken T4 und T3 auf den Stoffwechsel. T3 ist das Gaspedal (Stoffwechsel wird beschleunigt, erhöhter Energieumsatz,Hitze) und T4 macht den Stoffwechsel etwas piano, alles läuft langsamer, der Stoffwechsel mag nicht so laufen und man fröstelt etwas. Besonders bei Erkrankungen - durch Thyreoiditis [Entzündung], Tumor [Adenom] kann es zu einer Überfunktion von Schilddrüsenhormonen kommen (Hyperthyreose), welche wiederum zu einer Steigerung des Grundumsatzes des Stoffwechsels, zu Gewichtsabnahme, zu einer erhöhter Körpertemperatur sowie Unruhe und Schlaflosigkeit führen kann. Ein untergehen der Funktions des Gewebes, welche eine Spätfolge einer Thyreoiditis oder ein angeborener Schilddrüsendefekt sein kann, kommt es zu einer verminderten Produktion von Schildrüsenhormonen, welche wiederum zu Gewichtszunahme, einer angeschwollenen Hautverdickung (Myxödem), sowie zu Müdigkeit und nachlassender geistigen Leistungsfähigkeit führen kann.
Der Hypothalamus bzw. die Hypophyse sind die Kontrollinstanzen und Befehlsgeber für die Schilddrüse. Kälte (zum Beispiel Kältebäder- oder duschen und Stress (kurzfristiger) fördern, Cortisol (langfristiger oder auch silent inflamamtions - stille Entzündungen [zum Beispiel im Darm] und Dopamin hemmen diesen Regulationsmechanismus der Schilddrüse.
Das Thema Stress und unsere Hormone haben wir bereits schon ein paar male im Health Meeting gehört:
Unser Hormonsystem stellt eine der wichtigsten Schnittstellen zwischen unserem Bewusstsein und unserem Körper dar (Großhirnrinde). Impulse, welches unser Hirn verarbeitet, werden unter anderem in Hormondrüsen (Hypothalamus --> Hypophyse) umgewandelt. Hormone sind chemische Botenstoffe, welche sehr komplex in ihren Wirkmechanismen sind. Sie kontrollieren und beeinflussen die Verdauung, den Stoffwechsel, die Schilddrüse, den Schlaf, die Körpertemperatur, Hunger und Durst, den Wasserhaushalt, den Fett und Zuckerhaushalt, den Mineralstoffhaushalt, das Cholesterin und vieles mehr. Besonders interessant für die Psychosomatik sind kurzfristige oder auch langfristige Stressreaktionen (Adrenalin, Noradrenalin). In der Grafik habe ich dir verschiedene Zusammenhänge dargestellt.
Hier am Beispiel von Cortisol. Wie du oben bei der Schilddrüse gelesen hast, hat Cortisol einen Einfluss auf die Produktion der Schilddrüsenhormone. Eine erhöhte Produktion von Cortisol kann viele Faktoren haben. Was assoziierst du mit Stress? Hier mal ein paar Stressoren, welche mir in der heutigen Zeit auf die Schnelle einfallen:
Bitte sieh Cortisol nicht als Übeltäter. Es ist ein Hormon, welches Reagiert und ist eines von vielen und es hat sehr wichtige Wirkungen auf den Körper. Zum Beispiel hat es am frühen Morgen seine höchsten Werte. Warum? Normaler Weise wachst du morgens von alleine auf (im besten Falle mit der Sonne) und du bist sofort Leistungsbereit - die Jagd kann beginnen. Wenn es zu einem Problem der Cortisolherstellung oder in der Rückkopplung der Produktion seitens des Gehirns kommt, kann es zu ernsthaften Problemen kommen:
Stress sorgt auch zu einem erhöhten Anfallen von freien Radikalen, welche zur Schädigung von DNA führen kann. Auch hier spielen die Dinge wie Schlaf, eine Mineralstoff- und Vitaminreiche Ernährung (Gemüse, Gemüse, Gemüse und Obst) eine Rolle. Wenn du wissen möchtest, wie es um deinen Stress besteht, kannst du einen HRV machen - deine Herz raten Variabilität überprüfen lassen.
CHECKUP BEI STRESS & IM ALLGEMEINEN
MÖGLICHE LÖSUNGEN BEI STRESS
Wir haben bereits viele Dinge angesprochen, welche die eigene Gesundheit gefährden kann. Einen Gedanken möchte ich dir an dieser Stelle mitgeben: Wenn dein Körper selber nicht richtig "existieren" kann und damit beschäftigt ist sich selber am Leben zu erhalten (das macht er täglich), wie soll er sich dann reproduzieren. Vielleicht kennst du den Ausspruch - "wir arbeiten an einem Kind". Diesen Satz habe ich schon das ein oder andere mal von einem Klienten oder einem Seminarteilnehmer gehört. Es wird die Pille abgesetzt und dann soll die Kiste "laufen". Oftmals kommt dann das böse Erwachen. Der weibliche Zyklus wird im besten Falle von KEINEN Beschwerden begleitet. Im normalen Fall (und es kam die Frage auf, ob denn nicht JEDE Frau Regelschmerzen oder PMS (Prämenstruales Syndrom) haben. Tatsächlich gibt es sie.
Durch die vermehrte Bildung von GnRH (Gonadotropin-Releasing-Hormon) aus dem Hypothalamus wird die Ausschüttung der Sexualhormone FSH (folikelstimulierendes Hormon) und LH (lutensierendes Hormon) aus dem Hypophysenvorderlappen getriggert. FSH stimuliert die Östrogenbildung und bedingt die Reifung der Follikel (Eizelle) zum Graaf-Follikel (Endstadium der Follikelbildung) in der ersten Zyklushälfte. Im zweiten Teil des Zyklus wird dann vermehrt LH ausgeschüttet, was zum Eisprung führt und die Umwandlung von Follikel zum Gelbkörper. Dieser produziert dann das Gelbkörperhormon Progesteron.
Östrogen ist zum einen für die weibliche Ausprägung des Körpers zuständig, anderseits für die Eireifung und den Aufbau der Schleimhaut der Gebärmutter. Es bestimmt auch die psychische- und Stimmungslage bzw. das Verhalten der Frau.
Progesteron (ein ähnliches Hormon, Gestagen, wird in Form der Pille eingenommen und wirkt wie das Progesteron) wird im zweiten Teil des Zyklus nach dem Eisprung abgegeben. Es bereitet die Schleimhaut zur Einnistung vor und erhöht die Körpertemperatur, verhindert die Menstruation bei erfolgreicher Befruchtung und verändert die Konsistenz des Zervixschleims (Zervix ist der Gebärmutterhals - es bildet sich ein "Pfropfen"), als Schutz für die befruchtete Eizelle. Der Auf- und Abbau der Schleimhaut ist zyklisch hormonell geregelt. Verschiedene Faktoren können zu einer Entgleisung des Zyklus führen. Der text soll jetzt nicht die verschiedenen Verhütungsmethoden beleuchten (natürliche Verhütungsmethoden: Temperaturmessung, Coitus interuptus, künstliche Verhütungsmethoden: Kondom, Diaphragma, Spermizide, Intrauterinpessar (Spirale) oder orale Verhütungsmittel (Ant-Baby-Pille).
Im klassischen Fall, erhält die junge Frau bei eintretender Menstruation (oder gar früher) die Anti-Baby-Pille. Vielleicht wird sie auch wegen Akne oder Kopfschmerzen eingesetzt. Aus Sicht des Mannes könnte man das vielleicht so vergleichen, als würde man einem 12 jährigen Jungen anfangen kleine Dosen Testosteron zu spritzen. Bei Kinderwunsch wird dann die Pille abgesetzt und man erwartet nun, dass der Körper sein Ding macht. Wie ich aus einigen Fragen bei dem Meeting heraus gehört habe, ist das scheinbar nicht so. Auch hatte ich bereits Klienten, welche vergeblich versuchten, sich zu reproduzieren. Wie du oben gelesen hast, ist es ein Wechselspiel aus Hormonen, was uns am Leben hält und das bezieht sich nicht nur auf die Sexualhormone. Die Anti-Baby-Pille enthält im Grunde genommen eine Mischung aus Östrogen und Gestagen. Auch östrogenfreie Pillen gibt es.
PILLE MIT ÖSTROGEN & GESTAGEN:
PILLE OHNE ÖSTROGEN, ABER MIT GESTAGEN
Dies soll nur als Überblick dienen und weder Pro- noch Contra Pille beurteilen!
In meinen Augen haben es die Frauen schwerer in unserer Gesellschaft. Austragung eines Kindes, betuddeln des Mannes (was im Grunde nichts anderes als ein Kind ist - "Rolle der Mutter", zusammenhalten der Familie, Arbeit und in unserer Gesellschaft steht die Kariere oftmals im Vordergrund. Wonach klingt das für dich?
Das ist im schlimmsten Falle Stress pur. Wir bewegen uns also wieder einen Abschnitt in dieser Zusammenfassung nach oben - Stress und Schwanger werden? Hast du schon mal ein Zebra gesehen, welches von einem hungrigen Löwen gejagd wurde, welches kurz Stopp macht, um sich (mit Lust) zu paaren? Wohl kaum.
Gleichzeitig greift nicht nur die Pille bei der Frau in den Hormonhaushalt ein, sonder wir werden regelrecht zu "Östrogenbomben" herangezüchtet. Die Pille verhindert den Eisprung! Tatsächlich nur die Pille? Erkrankungen als Folge für eine Entgleisung der Hormone (ua. Östrogen) können schwerwiegende Folgen haben: Verschiedene Krebsarten (Brust, Hoden, Prostata, Schilddrüse), verminderte Spermienproduktion (kann ja auch eine Form der Verhütung sein, was aber natürlich nicht sinnvoll ist!). Auch kann eine Östrogendominanz die Schilddrüse negativ beeinflussen. Wo sind also Östrogene mit enthalten und wo nehmen wir sie auf?
Und das ist sicherlich nur an der Oberfläche gekratzt! Mögliche Lösungen hier aufgelistet:
Es wurden im Vortrag auch verschiedene Körperformen vorgestellt, welche natürlich auch in einer Mischform auftreten können.
Das Hormonsystem ist komplex und vielseitig. Wenn man sich mit der Endokrinologie beschäftigt, wird es schnell unübersichtlich. Selber fasziniert es mich sehr, aber oftmals schaffen wir uns unser Biotop selber (teils vorgegeben unserer derzeitigen Gesellschaft und Systeme) und die individuelle Lösung nicht so einfach. Oder ist sie vielleicht einfacher, als wir glauben? Wenn du Fragen hast zum Thema Hormone, Darmgesundheit und dich ganzheitlich behandeln lassen möchtest - dann nimm gerne Kontakt mit Frau Dr. Probst auf! An dieser Stelle nochmals vielen lieben dank für diesen aufschlussreichen Abend! Frau Dr. Probst ihre Praxis findest du in der Katharinenstraße 3 im Leipziger Zentrum!
Bei dieser langen Zusammenfassung hier nochmal die Lösungen auf einem Blick!