Meta-Modell der Sprache

Sprache ist etwas wunderbares. Allerdings hat sie ihre Tücken.

 

In diesem Artikel wird es um das Meta-Modell der Sprache gehen. Wie du mehr Tiefe & Inhalt erfragen kannst & auch deine eigene Kommunikation & Rhetorik verbessern kannst.

 

Du wirst nach diesem Artikel Gespräche anders wahrnehmen, sei es Reden aus der Politik, Werbebotschaften, Aussagen von Influencern auf Social Media & vieles mehr.

 

Wieso denke ich, ist es wichtig, dass du dieses Modell der Sprache kennenlernst? 

Kommunikation & Sprache gehören in meiner Welt zum Thema "Persönlichkeitsentfaltung". Häufig treten in der Kommunikation zwischen Menschen Ungereimtheiten auf, welche zu Unklarheit führen können.

 

Auch fallen Aussagen, welchen (zu) schnell Glauben geschenkt werden, obwohl keine Tiefe in der Aussage stecken.

 

Was ich damit meine, wirst du gleich erfahren!


Was ist Sprache?

Wie würdest du "Sprache" erklären?

 

Sprache betrachte ich als visuell (Gebärdensprache, Schrift, Symbol), auditiv (sprechen, singen, pfeifen, ...), oder kinästhetisch (Blindenschrift, Berührungen, ...) codierten Ausdruck inneren Erlebens.

 

Wir verwenden Sprache als Übertragung von Informationen, Sprache hat Sinn, Struktur & sie besteht aus Informationseinheiten.

 

Die verwendeten Worte verändern die Wahrnehmung (z. B. die Unterscheidung von Farben & deren subjektiv empfunden Emotionen).

 

Sprache ist redundant. Das bedeutet, wann immer wir etwas mitteilen, senden wir gleichzeitig auf verschiedenen verbalen & nonverbalen Kanälen (Parabotschaften).


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Syntax & Semantik

Die Syntax beschreibt die Regeln, nach denen Wörter in Sätzen angeordnet werden. Es geht darum, wie man Wörter & Satzteile zusammenfügt, um verständliche Sätze zu bilden. Syntax gibt einem Satz Struktur (Strukturebene).

 

Die Syntax hilft uns, die richtige Reihenfolge der Wörter in einem Satz zu verstehen & zu verwenden. Sie ist wichtig, damit Sätze grammatikalisch korrekt sind & die gewünschte Bedeutung haben.

 

Um die Sätze zu verstehen, muss zur Struktureben noch eine Bedeutungsebene hinzugefügt werden. Die Semantik.

 

Wohlgeformt sind Sätze, die Struktur & Bedeutung haben. Doch sind nicht alle syntaktisch falschen Sätze unverständlich, wie zum Beispiel "Das Haus schön ist." & nicht alle syntaktisch richtigen Sätze verständlich, wie "Die Katze wurde im Internet beerdigt".


Oberfläche- & Tiefenstruktur

Die Oberflächenstruktur &  die Tiefenstruktur sind Konzepte, die in der linguistischen Theorie verwendet werden, um die verschiedenen Ebenen der Bedeutung &der sprachlichen Ausdrucksweise zu beschreiben.

 

Die Oberflächenstruktur bezieht sich auf die tatsächliche Form &Reihenfolge der Wörter &Sätze, wie sie in einer konkreten sprachlichen Äußerung erscheinen. Es ist die Ebene, auf der wir die Sätze hören oder lesen können. Die Oberflächenstruktur umfasst die syntaktischen Regeln & die grammatikalische Struktur eines Satzes.

 

Mit der Oberflächenstruktur können wir alles das begreifen, was wir von außen an jemanden wahrnehmen können. Also die ersten beiden Ebenen der logischen Ebenen (LE).

  • 1. LE - Umgebung, Umwelt: Wo? Wann? Wer?
  • 2. LE - Verhaltensweisen: Was?

Die Tiefenstruktur hingegen bezieht sich auf die zugrunde liegende Bedeutung & die abstrakten sprachlichen Elemente, die einen Satz bilden. Sie repräsentiert die Bedeutung, die ein Satz tatsächlich hat, unabhängig von seiner konkreten sprachlichen Form. 

 

Die Tiefenstruktur geht über die bloße Wortreihenfolge hinaus & erfasst die tieferen semantischen Zusammenhänge & Beziehungen zwischen den Wörtern und Satzteilen. In dieser Betrachtung zeigt die Sprache sein vollständiges Erleben, logische Ebenen 3-6.

  • 3. LE - Kenntnisse, Fähigkeiten: Wie?
  • 4. LE - Werte, Normen: Wofür? Warum?
  • 5. LE - Identität: Wer? Wie wer?
  • 6. LE - Sinn: Wer noch? Warum noch?

In der linguistischen Theorie, insbesondere im Rahmen der generativen Grammatik, wird angenommen, dass die Tiefenstruktur einer sprachlichen Äußerung durch bestimmte Transformationen & Regeln in die Oberflächenstruktur umgewandelt wird.

 

Diese Transformationen können Änderungen in der Wortreihenfolge, Ergänzung von Informationen oder andere sprachliche Veränderungen beinhalten.

 

Die Unterscheidung zwischen Oberflächenstruktur & Tiefenstruktur ist wichtig, um die Struktur & Bedeutung von Sätzen genauer zu analysieren & zu verstehen. Sie hilft dabei, sprachliche Phänomene & Interpretationen zu erklären & die Regeln & Mechanismen zu identifizieren, die unserer sprachlichen Kommunikation zugrunde liegen.

 

Die Oberflächenstruktur geht aus der Tiefenstruktur hervor, indem der Sprecher unbewusst Transformationsregeln anwendet, um eine Struktur in die andere zu überführen. Hierbei bedient er sich der drei Gestaltungsprozesse: Verallgemeinerung, Tilgung & Verzerrung.


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Kurzer Exkurs: Was sind die logischen Ebenen?

Der Begriff der neurologischen Ebenen (auch logische Ebenen) wurde Mitte der 80er Jahre von Robert Dilts geprägt in Anlehnung der Lerntheorie von Gregory Bateson & beschreibt die "Ebenen der Veränderung".

 

Die logischen Ebenen sind eine Art Hierarchie, die verschiedene Aspekte des menschlichen Erlebens, Seins & Verhaltens betrachtet. Sie helfen dabei, die Komplexität menschlicher Erfahrungen zu strukturieren & zu verstehen.

 

Durch die logischen Ebene können wir Ressourcen, Probleme & Ziele strukturell besser verstehen.

 

Techniken im Coaching können bestimmten Ebene zugeordnet werden.

 

Was ist das Ziel mit der Arbeit der logischen Ebenen?

In der Regel sind uns Ziele nur in Bezug auf ein oder zwei Ebenen bewusst. Wenn wir die logischen Ebenen & deren Fragen nutzen, erfahren wir wesentlich mehr über die Motivation & erhalten ein breiteres Verständnis.

 

Ein paar Worte zu den einzelnen Ebenen:

 

Kontext: Die äußerste Ebene umfasst die physische Umgebung, in der eine Person agiert. Dies beinhaltet den Ort, die Menschen & die Dinge um sie herum.

  • Frageworte: Wo? Wann? Wer? Was?
  • Modal- & Hilfsverben: haben
  • Erläuterung: wahrnehmbare Umwelt, Raum & Zeit, sinnlich, beschreibbar

Verhalten: Das Verhalten ist das, was jemand tut. Es ist von außen genau beschreibbar. Dinge, wie Sitzen, Laufen, Atmen usw.. Mit Hilfe des Verhaltens kann man Einfluss auf die Umwelt nehmen & diese verändern.

 

Mögliche Fragen: Was tust du? Was können andere sehen, was du machst?

  • Frageworte: Was machst du?
  • Modal- & Hilfsverben: machen, tun, Sätze ohne Hilfsverben
  • Erläuterung: von außen wahrnehmbarer eigene Handlung, sinnlich, beschreibbar

Fähigkeiten und Fertigkeiten: Auf dieser Ebene geht es um die Fähigkeiten, die eine Person hat, und die Fertigkeiten, die sie entwickelt hat. Es umfasst das Wissen, die Techniken und die Fähigkeiten, die jemand besitzt. Diese Ebene entspricht den innerlich ablaufenden mentalen Prozessen.

 

Diese Prozesse finden meist unbewusst ab, können aber im Gespräch herausgefunden werden. Indem du deine  Strategie erweiterst oder veränderst, nimmst du Einfluss auf dein Verhalten.

 

Mögliche Fragen: Was für Fähigkeiten hast du? Wie genau machst du das? Was machst du innerlich? Was stellst du dir vor, um das zu tun?

  • Frageworte: Wie machst du das innerlich?
  • Modal- & Hilfsverben: können, haben + Nominalisierung
  • Erläuterung: von außen nicht wahrnehmbare innere Prozesse

Glaubenssätze, Überzeugungen & Werte: Diese Ebene bezieht sich auf die Überzeugungen, Werte & Prinzipien einer Person. Es sind die tief verwurzelten Annahmen & Bewertungen, die dein Verhalten & deine Entscheidungen beeinflussen.

 

Ohne, dass etwas für uns wertvoll ist, würden wir es nicht tun. Ohne Wert keine Motivation.

 

Fragen für Werte: Wofür machst du das? Was ist dir wichtig?

Fragen für Glaubenssätze & Bewertungen: Was denkst du über das, was du erlebst? Was denkst du über die Welt? Was denkst du über deine Fähigkeiten? Was ist möglich?

  • Frageworte: Wofür Was ist wichtig? Warum? Was denkst du über...?
  • Modal- & Hilfsverben: können, wollen, müssen, sollen, dürfen
  • Erläuterung: Entscheidungskriterien, Motivation, Überzeugungen, Leitideen, Erlaubnis, Verbote

Identität: Die Identitätsebene bezieht sich auf das Selbstbild einer Person, ihre Vorstellung von sich selbst & ihrer Rolle in der Welt. Es umfasst die Fragen "Wer bin ich?" & "Was macht mich aus?".

Strenggenommen sind dies Glaubenssätze über unsere Identität. Sie beginnen oftmals mit "ich bin...". Die Identität, dir wir uns geben, hat entscheidenden Einfluss auf die Glaubenssätze & Werte, welche wir haben. 

 

Mögliche Fragen: Was für ein Mensch bist du? Was denkst du über dich selbst?

 

Zur Identität gehört auch deine Mission. Man kann auch schreiben sie ist deine Bestimmung, das weswegen du hier bist.

  • Frageworte: Wer? Wie wer/was?
  • Modal- & Hilfsverben: sein
  • Erläuterung: Selbstbild, Mission

Zugehörigkeit & Spiritualität: Auf der sechsten Ebene geht es um die Zugehörigkeit einer Person zu sozialen Gruppen, Gemeinschaften oder Kulturen. Es betrifft die Beziehungen, die jemand zu anderen Menschen hat und die sozialen Bindungen, die er pflegt.

 

Diese Ebene kann in drei Unterebenen unterteilt werden:

 

Zugehörigkeit:

Menschen denen wir uns zugehörig fühlen, haben einen massiven Einfluss auf unsere Identität & wie wir uns als Person erleben. Erleben wir uns angenommen, färbt dies auf unsere Identität ab - "Ich bin ok". Werden wir ausgegrenzt, kann sich dies auch auf die Identität auswirken - "ich bin nicht ok".

 

Fragen: Wem fühlst du dich in diesem Moment verbunden? In welcher Tradition stehst du?

 

Vision: Eine Vision ist ein inneres Bild & Empfinden von einer nach unseren Maßstäben perfekten Welt. Eine Vision zu haben ist eine Motivation auf einer sehr hohen Ebene. Für die Vision sind Menschen sogar bereit ihre Zugehörigkeit zu verändern (z.B. gewohntes Umfeld verlassen, andere Freunde, ...).

 

Fragen: In was für einer Welt möchtest du leben? Was ist deine Vision einer perfekten Welt?

 

Spiritualität:

Diese Ebene bezeichnet einen Zustand bzw. ein Erleben der Welt, das in höchstem Maße als sinnvoll & verbunden wahrgenommen wird.

 

Fragen: Was ist das, was über all das hinausgeht? Was ist der höhere Sinn von allem? Was ist die große Geschichte, in die du dich miteinfügst?

  • Frageworte: Wozu? Für wen?
  • Erläuterung: Die transpersonale Ebene, Zugehörigkeit zu etwas Größerem oder Höherem, Sinn & Vision

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Verallgemeinerung, Tilgung & Verzerrung

Diese drei sind Prozesse der Modellbildung.

  1. Verallgemeinerung (Generalisation): Verallgemeinerung, vom Speziellen zum Allgemeinen
  2. Tilgung (Deletion): Selektion, Fokus, Herausfiltern oder (bewusstes) Ausblenden
  3. Verzerrung (Distortion): Über-/ Untertreibung, Veränderung, Konstruktion

Etwas ausführlicher:

 

1. Verallgemeinerung ist der Prozess, durch den Elemente oder Teile eines persönlichen Modells von der ursprünglichen Erfahrung losgelöst werden, um dann die gesamte Kategorie, von der diese Erfahrung ein Beispiel darstellt, zu verkörpern.

 

2. Tilgung ist ein Prozess, durch den wir unsere Aufmerksamkeit selektiv bestimmten Dimensionen unserer Erfahrung zuwenden & andere ausschließen.

 

3. Der dritte Prozess der Gestaltung ist die Verzerrung. Verzerrung ist der Prozess, der uns ermöglicht, in unsere Erfahrung sensorischer Einzelheiten eine Umgestaltung vorzunehmen.

 

Durch diese drei Gestaltungsprozesse sind wir in der Lage, die chaotischen & sich ständig ändernden sensorischen Inputs in einfachen stabilen Systemen zu organisieren.


Transformationsgrammatik

Die Transformationsgrammatik ist ein linguistisches Modell, das von Noam Chomsky entwickelt wurde. Es ist eine theoretische Methode zur Beschreibung der Grammatik einer Sprache, insbesondere in Bezug auf die Generierung von Sätzen und die Umwandlung von Sätzen zwischen verschiedenen syntaktischen Formen.

 

Die Transformationsgrammatik basiert auf der Idee, dass Sätze durch eine Reihe von Transformationen (Umformungen) aus einer ursprünglichen Tiefenstruktur in eine Oberflächenstruktur umgewandelt werden.

 

Die Transformationen sind spezifische Regeln, die auf die Tiefenstruktur angewendet werden, um die Oberflächenstruktur zu erzeugen. Diese Regeln können Veränderungen in der Wortreihenfolge, das Einfügen oder Löschen von Satzteilen, die Umwandlung von Aktiv in Passiv und viele andere syntaktische Veränderungen umfassen.

 

Die Transformationsgrammatik hat dazu beigetragen, sprachliche Phänomene zu erklären, wie beispielsweise die Bildung von Fragesätzen, die Umwandlung von direkter Rede in indirekte Rede und die Generierung von passiven Konstruktionen. Sie ermöglicht es, die Struktur von Sätzen systematisch zu analysieren & die zugrunde liegenden syntaktischen Beziehungen zu erfassen.

 

Es ist wichtig anzumerken, dass die Transformationsgrammatik im Laufe der Zeit weiterentwickelt wurde und in verschiedenen Variationen existiert. Andere Modelle, wie beispielsweise die sogenannte "Minimalistische Syntax" von Chomsky, haben die ursprünglichen Ideen der Transformationsgrammatik erweitert und modifiziert.

 

Für den Sprecher besteht es also aus einen Erzeugungsteil, der Tiefenstruktur erzeugt, die im Transformationsteil nach einzelsprachlich unterschiedlichen Transformationen (z.B. englisch, deutsch) in die Oberflächenstrukturen überführt werden.

 

Was macht nun der Hörer daraus? Nun kommt die (trans-)derivationale Suche zum Tragen.


(trans-)derivationale Suche

Der Hörer muss nun das Ganze umkehren! Dazu startet er eine derivationale Suche (eine Ableitungssuche). Dieser unbewusste Suchvorgang versucht nun aus der Oberflächenstruktur eines Satzes die Tiefenstruktur herzuleiten bzw. abzuleiten. Es ist der Umkehrprozess zur Transformationsgrammatik.

 

Hier entsteht im übrigen auch die Mehrdeutigkeit: Wenn für eine Oberflächenstruktur mehrere, ihrem Wesen nach verschiedenen, Tiefenstrukturen vorliegen, dann spricht man von einer Ambiguität (Mehrdeutigkeit).



Das Meta-Modell

Das Metamodell der Sprache ist ein linguistisches Modell, das von Richard Bandler & John Grinder im Rahmen ihrer Arbeit zur Neuro-Linguistischen Programmierung (NLP) entwickelt wurde. Es dient dazu, ungenaue & vage sprachliche Ausdrücke zu identifizieren & zu präzisieren, um eine klarere Kommunikation zu ermöglichen.

 

Das Metamodell basiert auf der Annahme, dass Menschen Informationen filtern & verzerren, wenn sie sprechen. Dadurch können bestimmte Details verloren gehen oder falsch interpretiert werden. Das Modell zielt darauf ab, diese sprachlichen Verzerrungen aufzudecken & durch gezielte Fragen zu klären.

 

Das Metamodell besteht aus verschiedenen sprachlichen Kategorien, die als "Sprachmuster" bezeichnet werden. Diese Muster werden verwendet, um bestimmte Arten von Unschärfen oder Verzerrungen zu identifizieren, wie zum Beispiel das Löschen von Informationen, Generalisierungen oder Verzerrungen der Modalitäten.

 

Durch den Einsatz des Metamodells können Kommunikationspartner dazu ermutigt werden, detailliertere Informationen zu geben, Präzisierungen vorzunehmen & genauer auszudrücken, was sie wirklich meinen. Es hilft dabei, Missverständnisse zu reduzieren und eine klarere & effektivere Kommunikation zu fördern.

 

Es ist wichtig zu beachten, dass das Metamodell der Sprache ein Werkzeug ist, das in der NLP & im Coaching eingesetzt wird, aber auch Kritik & kontroverse Diskussionen hervorgerufen hat.

 

Wie bei allen Werkzeugen & Modellen sollte es mit Bedacht & in angemessenen Kontexten verwendet werden.


Ziele des Meta-Modells

Ziel des Metamodell der Sprache ist es, die Fehlgeformtheiten der Sprache zu bereinigen, indem wir gezielt mit den richtigen Metafragen der Tiefenstruktur des Gesagten nachgehen.

 

Dieser Prozess, der uns von der Oberflächenstruktur einer Aussage zur Tiefenstruktur des Erlebens bringt, damit wir die Bedeutung des Gesagten erkennen können, wird auch „transderivationale Suche“ (Trans = durch, Derivation = Abstammung; der Oberflächenstruktur von der Tiefenstruktur) genannt.

 

Ziel des Metamodells ist es, das Modell der Wirklichkeit eines Menschen

  1. zu verstehen
  2. so zu erweitern, dass er mehr & vor allem bessere Wahlmöglichkeiten bekommt

Hierbei werden Generalisierungen, Tilgungen & Verzerrungen aufgedeckt, auf Nützlichkeit überprüft & teilweise rückgängig gemacht.

 

Im Rahmen dieses Prozesses gewinnst du also wichtige Informationen für die weiteren Interventionen. So kannst u dich auch mit deinem Gegenüber & der Tiefenstruktur besser verbinden.

 

Selbst wirst du dich selbst besser verstehen (z.B. eigene Glaubenssätze durch die Anwendung des Metamodells zu hinterfragen kann sehr erleichternd sein).

 

Das Vorgehen:

  • Höre genau zu.
  • Bilde in deinem eigenen Bewusstsein nach, was du gehört hast.
  • Frage dich, ob alle relevanten Informationen da sind, ob sie sinnvoll erscheinen & ein klares Bild oder ein Film ergeben. 

Meta-Modell: Ein Modell des Fragens & Hinterfragens

Es klingt schon etwas witzig. Das Metamodell nutzt die Sprache um die Bedeutung von Sprache zu klären. Im Metamodell werden Fragen gestellt, die es erlauben Informationen zu gewinnen, Einschränkungen aufzulösen oder semantische Fehlgeformtheiten zu hinterfragen.

 

Durch die Verwendung von Fragewörtern, wie "Wo? Wer? Was? Wann? Wie (genau)?, Welche/r/n? kannst du anleiten, Getilgtes wieder zu vervollständigen, Verzerrtes wieder der Realität anzupassen & Verallgemeinerungen zu spezifizieren.

 

Somit bekommst du spezifischere, konkretere & wesentliche Informationen, welche du vielleicht für das Verständnis benötigst. So wird Sprache wieder mit Erfahrung verknüpft & Ressourcen werden aktiviert.

 

Das Sammeln von Informationen mit Hilfe der richtigen Fragen bilden die Grundlage! Erfahrungsgemäß kannst du viele Probleme mit einer konsequenten Metamodellanwendung lösen.

 

Da es aber keinen Satz gibt, der nicht unvollständig oder verzerrt ist, nutze die Fragen mit bedacht, ansonsten häuft du sinnlos Details an, welche dich eventuell nicht weiterbringen.


Achtung bei der Anwendung des Meta-Modells

Besonders in Gesprächen nimmt jeder Gesprächspartner an, dass der andere ihn versteht.

Die Anwendung des Meta-Modells kann schnell aufdringlich, bohrend , stur oder als unangenehm empfunden werden.

 

Hier ein paar Tipps, wie du dennoch mehr Tiefe bekommst:

  • Stelle sicher, dass die Verbindung zum Gegenüber stabil ist (Small Talk ist nicht der beste Start fürs Meta-Modell oder vielleicht gerade)
  • achte darauf, dass deine Stimme angenehm ist & du einen Lösungs- & Möglichkeitsraum bietest

Nutze folgende Formulierungen, um die Fragestellung aufzulockern:

  • "Ich würde (dich) gern besser verstehen."
  • "Ich habe dich nicht genau verstanden, meinst du ...?"

Dies funktioniert auch sehr gut in Kommentaren in Posts im Social Media, wenn dort wieder Aussagen von Influencern getroffen werden, welche schnell im Raum stehen & als "wahr" betitelt werden. 


Wie wird das Meta-Modell eingeteilt?

1) Informationen gewinnen

  • Einfache Tilgung
  • Nominalisierungen
  • Unvollständig spezifizierte Verben oder Adjektive
  • Fehlen des Referenz- oder Beziehungsindexes
  • Vergleichstilgung

2) Einschränkung im Modell des Sprechers

  • Univeralquantoren
  • Generalisierter Referenzindex
  • Modaloperatoren (der Notwendigkeit & Unmöglichkeit)
  • Vorannahmen

3) Semantische Fehlgeformtheit

  • Ursache & Wirkung / Wenn (nicht) x, dann (nicht) y
  • Komplexe Äquivalenz
  • Gedankenlesen
  • Verlorener Performativ

Manche Autoren teilen das Meta-Modell auch in Verallgemeinerung, Tilgung & Verzerrung ein.

 

Generalisierung:

  • Generalisierter Referenzindex
  • Univeralquantoren
  • Komplexe Äquivalenz
  • Unvollständig spezifizierte Verben oder Adjektive
  • Ursache-Wirkung / Wenn (nicht) x, dann (nicht) y
  • Fehlender Bezug
  • Symmetrische & nicht symmetrische Prädikate

Tilgung:

  • Modaloperatoren (der Notwendigkeit & Unmöglichkeit)
  • Tilgung beim Verb
  • Tilgung beim Substantiv
  • Tilgung beim Adjektiv
  • Tilgung beim Adverb
  • Tilgung beim Vergleich
  • Tilgung durch Verwendung von Modaloperatoren

Verzerrung:

  • Nominalisierungen
  • Vorannahmen
  • Ursache & Wirkung
  • Gedankenlesen
  • Verlorener Performativ

Das Problem mit "man"

Dieses Wort liest & verwendet "man" sicherlich sehr häufig. Was ist daran das Problem?

 

Das Wort "man" ist im Meta-Modell ein fehlender Referenzindex (was das ist, erfährst du weiter unten!). Es taucht auch in verlorenen Performativen & eingeschränkten Glaubenssätzen auf. 

 

Es ist vielfach eine Dissoziation, um das Wort "ich" zu vermeiden & sich aus der Verantwortung zu ziehen & emotional unangreifbar zu machen.

 

Wenn eine Person häufig "man" nutzt, mach die Person darauf aufmerksam, wer denn damit gemein sei bzw. frage danach.


Das Wort "sein"

Das Verb "sein" (auch "ist" & "bin") kann Probleme hervorrufen. Es kann auf einen Zustand hinweisen, aber auch eine Identität.


Der Satz "Sabine ist klein" hat keinen Beobachter. Wir wissen beide, dass zum einen die Körpergröße im Auge des Betrachters gemeint sein kann. Ungünstig ist es, wenn Sabine diese Aussage als Identität übernimmt & sich für "klein an sich" hält.

 

Auch "Michael ist doof" können so ausgelegt werden. Auch hier ist der Beobachter getilgt. Es kann in einer Situation das Verhalten gemeint sein, kann aber auch die Identität damit assoziiert werden.

 

Es geht um einen bewussteren Umgang mit der Sprache. Das Wort "sein" sollte bestmöglich in der Sprache vermieden werden.


Fragetechniken des Meta-Modells

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Sprachmuster des Meta-Modells im Detail

Jetzt geht es ans Eingemachte! Du wirst nun die Sprachmuster des Meta-Modells im einzelnen kennenlernen, was sie bedeuten, Beispiele & mögliche Metamodellfragen.

Generalisierung


Fehlender Bezug

Die spezifische Erfahrung wird generalisiert & trifft scheinbar auf alle Erfahrungen auf. Häufig werden "wer" & "was" getilgt & Generalisiert.

 

Beispiel der konkreten Erfahrung: Michaela wurde von Olaf verlassen.

Generalisierung: Männer mögen mich nicht.

Beispiel Metamodellfrage
Niemand achtet darauf, was ich sage.

Wer genau achtet nicht auf das, was ich sage?

Wer ist "Niemand"?

Was genau wird gesagt?

Man soll nicht zu schwer heben.

Wer ist genau gemeint? 

Was ist mit "schwer" gemeint? Ein Gewicht, eine gewisse Anstrengung, ...?

Das macht uns krank!

Wer ist "uns"? 

Was macht genau krank in welchem Bezug?


Generalisierter Referenzindex

Hier wird eine einheitliche Aussage über eine Gruppe von Elementen getroffen, die aufgrund gemeinsamer Eigenschaften (Geschlecht, Herkunft, Beruf, ...) in Kategorien zusammengefasst werden.

 

Das Hinterfragen dieses Sprachmusters ähnelt dem des Universalquantors.
Du hinterfragst die Stimmigkeit der Verallgemeinerung.

Beispiel Metamodellfrage
Deutsche sind immer negativ. Kennst du wirklich keinen Deutschen, der positiv denkt? Alle Deutschen?
Männer lügen. Alle Männer? Kannst du sicher sein, dass es keinen Mann auf dieser Welt gibt, der die Wahrheit spricht?
Männer sind Schweine. Alle Männer?
Getreide ist schädlich! Welches Getreide genau? Bei wem ist Getreide problematisch? Kennst du Personen, die Getreide vertragen?
Politiker haben keine Ahnung! Alle Politiker? Wovon haben sie keine Ahnung?

Universalquantoren

Der Sprecher übersetzt einzelne Erfahrungen in eine kontextunabhängige geltende Regel, indem er von konkreten Kontexten & Zeiten abstrahiert & keine Ausnahmen bemerkt.

 

Hinterfrage die Ausnahmen!

 

Zum Beispiel: "Es geht immer schief!"

  • Wiederhole den Universalquantor: "Immer"?
  • Gegenbeispiel/ Ausnahmen: "Und wie war es gestern, als du...?
  • Übertreibung: "Wirklich? Willst du damit sagen, dass dir noch nie etwas gelungen ist?
  • Betonung des gebrauchten Universalquantors: "Es geht immer schief?"
  • Hinterfragen: "Was genau ist schiefgegangen?"

Typische Universalquantoren:

  • immer
  • alle
  • dauernd
  • ewig
  • überall
  • sämtliche

Negierte Universalquantoren:

  • nie
  • niemals
  • nirgends
  • kein/e
  • niemand
  • nichts
  • keiner
Beispiel Metamodellfrage
Niemand versteht mich! Niemand versteht dich?! Nie? Kennst du niemanden, der dich manchmal versteht? Wer genau versteht dich nicht?
Es ist unmöglich, irgendwem zu glauben! Wann gab es schonmal möglich, jemanden zu glauben? Wem glaubst du ganz besonders nicht? Wem glaubst du? Glaubst du dir selbst?
Alle Menschen sind schlecht! Kennst du alle Menschen? Wirklich alle? Gibt es Ausnahmen?
Niemand mag mich. Wirklich niemand? Wer könnte dich mögen?

Symmetrische Prädikate

Symmetrische Prädikate sind Generalisierungen die Prozesse & Beziehungen bezeichnen, an denen zwei Personen/ Gruppen beteiligt sind, aber in der Aussage nur auf eine Partei Bezug genommen wird, wobei das Gegenstück auch wahr ist!

 

Beispiel ist hier ein Streit. "Michael streitet immer mit mir". Zu einem Streit gehören immer zwei!

Beispiel Metamodellfrage
Mein Freund berührt mich nicht mehr. Berührst du denn deinen Freund? Wie berührst du deinen Freund?
Meine Freundin hat immer etwas auszusetzen. Was hast du bei deiner Freundin auszusetzen (zB das sie etwas auszusetzen hat?). 
Sie begrüßt mich nie an der Tür. Begrüßt du sie denn an der Tür?

Nicht symmetrische Prädikate

Nicht symmetrische Prädikate bezeichnen Tätigkeiten, bei denen nur eine Person aktiv beteiligt ist. Bei diesen Prädikaten ist das Gegenstück nicht notwendigerweise wahr auch wenn es oft zutrifft.

Beispiel Metamodellfrage
Mein Sohn ruft mich nie an. Rufst du denn deinen Sohn an?
Sie ist (immer) unfreundlich zu mir. Bist du denn freundlich zu ihr?
Mein Partner liebt mich nicht mehr. Liebst du denn deinen Partner noch?

Ursache-Wirkung / Wenn (nicht) X, dann (nicht) Y

Es wird behauptet, dass x y auslöst. Oft geht der Sprecher davon aus, das etwas im Äußeren für seinen inneren Zustand verantwortlich ist & er keine Wahlmöglichkeiten hat, es anders zu sehen und zu empfinden.

 

Hier findest du auch viele Glaubenssätze wieder: Wenn ich dies tue, dann passiert dies...

Es werden Behauptungen über kausale zusammenhänge aufgestellt, die überhaupt nicht zutreffen müssen.

 

Besonders die Gesundheitsbrange ist voll mit solchen Aussagen!

Beispiel Metamodellfrage
Wenn du Soja isst, dann verändern sich deine Hormone. Wieviel Soja musst du essen, dass es eine Wirkung zeigt (bei mir)? Welche Hormone sind genau gemeint?
Im Winter bin ich immer depressiv. Wie genau macht der Winter das? Gibt es einen bestimmten Zeitpunkt im Winter, der dich besonders depressiv werden lässt?
Ich würde auf Arbeit kürzer treten, aber dann geht da alles unter! Wie genau geht da alles unter, wenn du kürzer trittst?
Wenn ich bei anderen nicht ja sage, dann sagt bei mir auch niemand ja.

Wenn du nein sagst, was könnte im schlimmsten Fall passieren?


Komplexe Äquivalenz

Es wird behauptet, dass ein Ereignis X eindeutig Y bedeutet. Es geht um die Bedeutung Y einer Sache X & nicht um die Abfolge (wie bei der Ursache-Wirkung).

 

Bei der Metamodellfrage wird der Kausalzusammenhang in der Bedeutungszuschreibung in Frage gestellt. "Wieso soll das eine das andere bedeuten?".

 

Beispielworte: weil, denn, bedeutent, zeigt, beweist, ...

 

Allgemeine Metamodellfragen:

  • Woher weißt du das, dass X Y bedeutet?
  • Muss X automatisch Y bedeuten?
  • Wann könnte X noch bedeuten?
Beispiel Metamodellfrage
Das du mir keine Blumen mitbringst bedeutet, dass du mich nicht mehr liebst. Also Blumen bedeuten Liebe & keine Blumen bedeuten keine Liebe?
Wenn er so den Kopf schüttelt, heißt das, dass er mit mir nicht zufrieden ist.

Kannst du 100% sicher sein, dass sein Kopfschütteln immer Unzufriedenheit mit dir bedeutet?

 

Du schaust mich nicht an, wenn ich mit dir spreche. Das heißt du interessierst dich nicht für mich. Bedeutet für dich, "ich sehe dich nicht an" immer, dass ich mich nicht für dich interesiere?
Das ist ja umsonst - dann kann es nicht gut sein! Bedeutet, immer wenn etwas umsonst ist, ist es nicht gut?

Unvollständig spezifizierte Verben/ Unspezifisches Verb, Adjektiv, Adverb

Alle Verben Verben, Adjektive & Adverbien sind mehr oder weniger unspezifisch. Der Hörer wird, um den Satz zu verstehen, Aspekte ergänzen müssen. Das machen wir in jedem Austausch.

 

In vielen Sätzen ist die Unschärfe unproblematisch, an anderen wurden wesentliche Inhalte getilgt.

 

Der Satz "Ich liebe dich" hat so viele Bedeutungen, wie Menschen, die ihn formulieren.

 

Durch Meta-Modell-Fragen werden fehlende Inhalte erfragt oder genauer untersucht.

  • Verben: lieben, verletzen, wissen, angreifen, erleben, verstehen
  • Adjektive (beschreiben Substantive & Nominalisierungen): schön, fürchterlich, riesig, schnell, angesehen, beunruhigend
  • Adverbien (beschreiben Verben): irgendwie, eigentlich glaubhaft, vertraut, innen, angemessen
Beispiel Metamodellfrage
Ich leide Wie genau leidest du? Wann genau leidest du?
Es war wunderschön. Was genau war wunderschön? Was bedeutet für dich wunderschön?
Du bist zu schnell" Wie genau bin ich zu schnell?
Du bist nicht zärtlich! Was bedeutet für dich zärtlich zu sein?
Ich möchte mehr Aufmerksamkeit! Wie schaut/ fühlst sich für dich mehr Aufmerksamkeit aus?
Michael lachte. Wie lachte er? Worüber lachte er?

Verzerrung


In dem Gestaltungsprozess der Verzerrung werden Erfahrungen umgewandelt & oftmals verdreht.

Wenn Ereignisse oder Fakten durch die Brille von Glaubenssätzen betrachtet werden, dann können die Beziehungen zwischen einzelnen Fakten nicht mehr unvoreingenommen wahrgenommen werden.

 

Beispiele für Verzerrungen:

  • Meine Überzeugung hat sich nicht geändert.
  • Du bist genauso egoistisch, wie dein Vater!
  • Wenn du wieder vernünftig wirst, wirst du mich verstehen!
  • Inzwischen hast du Fortschritte gemacht!
  • Nie denkst du an mich!
  • Du glaubst mir nicht!
  • ...

Nominalisierung (Verzerrung)

Nominalisierungen sind Hauptwörter, die man nicht anfassen kann. In der Regel sind es Substantive, die aus anderen Wortarten abgeleitet wurden. Sie werden gebildet, indem Verben, Adjektive, Adverbien oder sogar ganze Satzteile in Substantive umgewandelt werden.

 

Diese Umwandlung ermöglicht es, abstrakte Begriffe, Prozesse oder Konzepte zu benennen. Nominalisierungen können verwendet werden, um Texte formaler & wissenschaftlicher klingen zu lassen oder um komplexe Ideen präziser auszudrücken.

 

Ein Beispiel für eine Nominalisierung ist die Umwandlung des Verbs "schwimmen" in das Substantiv "das Schwimmen". Ein weiteres Beispiel ist die Umwandlung des Adjektivs "glücklich" in das Substantiv "das Glück".

 

Durch die Verwendung von Nominalisierungen können Sätze wie "Ich schwimme gerne" zu "Ich genieße das Schwimmen" oder "Sie ist glücklich" zu "Sie sucht nach dem Glück" umgeformt werden.

 

Wenn jemand sagt "ich habe eine Entscheidung getroffen", dann verbirgt sich hinter der "Entscheidung" ein Prozess "sich über/für etwas entscheiden". Der Prozess wird getilgt (weggelassen).

 

Durch die Tilgung des Prozesses scheinen die Ergebnisse einfach so zu geschehen ohne das jemand verantwortlich sei.

 

Durch das Hinterfragen können getilgte Informationen wiedergewonnen werden.

 

Beispielworte für eine Nominalisierung:

  • Liebe
  • Entscheidung
  • Streit
  • Krankheit
  • Stress
  • Gespräch
  • Hoffnung
  • Freiheit
  • Erfolg
  • ... 
Beispiel Metamodellfrage
 Ich will Liebe!  Willst du Liebe oder lieben? Wer genau soll dich (wie) lieben? Was genau bedeutet Liebe für dich? Woran erkennst du Liebe?
Meine Entscheidung, vorerst in dem Job zu bleiben, liegt mir schwer im Magen. Was würde passieren, wenn du den Job doch verlassen würdest? Was hindert dich daran, dich anders zu entscheiden?
Das Gespräch ist so unangenehm. Was oder welcher Gesprächspartner macht das Gespräch so unangenehm?
Ich bin voll im Stress (verplant). Was genau stresst dich? Wie stress du dich genau?

Vorannahmen

Präsuppositionen sind stille Vorannahmen, die in einer Aussage enthalten sind, aber nicht explizit ausgesprochen werden & meist dem Sprecher auch nicht bewusst sind.

 

Vorannahmen sind keine Vorurteile. Ein Beispiel: "Ausländer nehmen uns die Arbeit weg". Die Aussage ist eine Vorurteil, dem man widersprechen kann. Die Vorannahme in dem Satz ist, dass es Ausländer gibt & das es möglich ist, Arbeit wegzunehmen.

 

Worte wie "wie", "wenn", "falls" weisen auf Vorannahmen hin.

Beispiel Metamodellfrage
Du bist genauso egoistisch, wie dein Vater. (Vorannahme: Dein Vater ist egoistisch!) Woher weißt du, dass mein Vater...?
Wenn du mal wieder vernünftig wirst, wirst du mich verstehen. (Vorannahme: Du bist nicht vernünftig!) Was bringt dich dazu anzunehmen, ich wäre nicht vernünftig?
Du hast inzwischen Fortschritte gemacht! Woher weißt du, dass ich vorher nicht gut war?
Wenn du älter bist, wirst du meine Entscheidung verstehen! Was lässt dich annehmen, dass ich nicht alt genug sei?
Wenn du wieder so blöd zu mir bist, treffen wir uns nicht wieder. Was genau war für dich blöd?

Gedankenlesen

Beim Gedankenlesen behauptet eine Person zu wissen, was eine andere Person denkt, fühlt oder will. Hier bilden sich häufig Vorannahmen/ Glaubenssätze über andere. Bei der Metamodellfrage gehst es darum, herauszufinden, aufgrund welcher Wahrnehmung jemand Gedanken liest.

Beispiel Metamodellfrage
Mein Kollege mag mich nicht! Woher weißt du das? Wie weißt du das?
Ich weiß genau, was du denkst! Woher meinst du zu wissen, was ich denke?
Du vertraust mir nicht! Woraus schließt du das? Woran meinst du das zu erkennen? Was tue ich genau?
Nie denkst du an mich Woher weißt du, dass ich nie an dich denke? 

Verlorener Performativ (verlorener Sprecher)

Der Urheber, auch Performer, einer Behauptung wird unterschlagen. Es wird ein allgemeines Urteil oder eine Regel formuliert, ohne zu erwähnen, um wessen Urteil es sich handelt & "für wen" es wahr sein soll.

Beispiel Metamodellfrage
Es ist besser, keine Gefühle zu zeigen. Wer genau sagt das? Wie kommst du darauf? Wessen Meinung ist das? Für wen gilt das? Wer erlebt das so? Hast du selbst immer diese Erfahrung gemacht?
Das tut man nicht! Wer sagt das? Wer behauptet das denn? Woher weißt du das?
Tue das Richtige! Richtig wem zufolge? Für wen ist das richtig?
Zu viel Arbeit macht krank! Woher weißt du das? Für wen gilt das?

Tilgungen


Tilgung beim Verb

Es fehlt der Teil, welcher zum Verb gehört, dies genauer beschreibt.

 

Mit den folgenden Fragewörtern kannst du das Verb oftmals erfragen:

  • Worüber?
  • Womit?
  • Wem gegenüber?
  • Worum genau?
  • Wie viel?
  • Was genau?
  • Mit wem?
  • Mit was?
Beispiel Metamodellfrage
Ich fürchte mich! Worüber/ wovor/ vor wem fürchtest du dich?
Er hat keine Zeit! Wofür/ für wen & für was hat er keine Zeit? Wann hat er keine Zeit?
Ich habe keine Ahnung! Wovon hast du keine Ahnung?
Er ignoriert mich! Wie ignoriert er dich? Womit ignoriert er dich?

Tilgung beim Substantiv

Die Erläuterung zum Substantiv fehlt.

Beispiel Metamodellfrage
Lutz hat keine Ahnung. Wovon hat Lutz keine Ahnung?
Mein Hund hat große Angst! Vor wem/ was hat dein Hund Angst?
Ich habe ein großes Problem! Ein Problem mit wem/ was?

Tilgung beim Adjektiv

Adjektive sind interessant, da sie Substantive näher beschreiben.

Beispiel Metamodellfrage
Sie ist angesehen! Bei wem ist sie angesehen?
Die Nachricht ist schockierend! Für wen ist sie schockierend?
Der ist erfolgreich! Wobei ist er erfolgreich?

Tilgung beim Adverb

Adverbien beschreiben in unserer Sprache, wie wir etwas machen. Adverbien beschreiben einen Umstand. Sie beziehen sich auf Verben.

Beispiel Metamodellfrage
Offensichtlich ist das ein Problem. Wem ist das offensichtlich?
Er verhält sich feindselig. Wem gegenüber verhält er sich feindselig?
Bedauerlicherweise kann man da nichts mehr machen. Für wen ist es bedauerlich?
Er verhielt sich sehr liebevoll. Wem gegenüber verhielt er sich liebevoll?

Tilgung beim Vergleich

Hier wird der Maßstab oder das Objekt, worauf sich der Vergleich bezieht, getilgt.

Was für ein Vergleich konkret gemeint ist, bekommst du mit den Fragen: Im Vergleich zu wem? Im Vergleich zu was? heraus.

Beispiel Metamodellfrage
Er ist stark! Im Vergleich zu wem oder was ist er stark?
Der Urlaub war teuer. Im Vergleich zu was war der Urlaub teuer?
Da ist mir lieber! Lieber als was?
Die Herausforderung sind höher! Höher als was?

Tilgung durch Verwendung von Modaloperatoren

Modaloperatoren sind logische Ausdrücke oder sprachliche Konstruktionen, die die Modalität oder Modalitätsebene eines Satzes oder einer Aussage ausdrücken. Sie geben an, wie sich eine Aussage auf die Möglichkeit, Notwendigkeit, Verpflichtung, Erlaubnis oder andere Modalitätsaspekte bezieht.

 

Einige häufig verwendete Modaloperatoren sind:

  • "muss", "ist notwendigerweise", "immer", "unvermeidlich", "können", "dürfen" & der Empfehlung
Beispiel Metamodellfrage
Ich muss diese Aufgabe machen. Was wird sonst passieren?
Ich darf nicht zu spät kommen! Sonst passiert was?
Ich kann es nicht schaffen. Was hält dich davon ab?
Man darf nicht mehr als eine Frau/ einen Mann haben. Was hemmt Dich, mehr als eine Frau zu haben?
Du sollst jetzt auf mich hören! Was passiert, wenn ich nicht auf dich höre?

Meta-Modell der Sprache einfach erklärt

Das Metamodell der Sprache ist ein Konzept, das uns hilft, genauere Informationen aus dem zu entnehmen, was andere Menschen sagen. Es geht darum, unklare oder vage Aussagen zu erkennen oder zu verstehen, was die Person tatsächlich meint.

 

Manchmal drücken wir uns ungenau aus, indem wir wichtige Informationen weglassen oder allgemeine Aussagen machen. Das Metamodell hilft uns, diese Lücken zu erkennen, indem wir gezielt nach weiteren Informationen fragen. Dadurch können wir Missverständnisse vermeiden, eine klarere Kommunikation erreichen.

 

Stell dir vor, jemand sagt: "Das Essen war schlecht." Das ist eine allgemeine Aussage, die uns nicht viel über das Essen verrät. Mit dem Metamodell können wir nachhaken, indem wir fragen: "Was genau hat dir am Essen nicht gefallen?" oder "Was genau war schlecht am Essen?" Dadurch erhalten wir genauere Informationen, verstehen besser, was die Person meint.

 

Das Metamodell besteht aus verschiedenen Frage-Techniken, die darauf abzielen, präzisere Informationen zu erhalten. Indem wir diese Fragen stellen, ermutigen wir die andere Person, genauer zu erklären, was sie sagen möchte. Das ermöglicht eine bessere Verständigung, effektivere Kommunikation.

 

Es ist wichtig zu beachten, dass das Metamodell der Sprache ein Werkzeug ist, um die Kommunikation zu verbessern. Es sollte jedoch mit Respekt, Einfühlungsvermögen verwendet werden, um sicherzustellen, dass wir die andere Person nicht in die Enge treiben, manipulieren.


Buch-Empfehlungen für das Meta-Modell der Sprache & Kommunikation

Wenn du Bücher über das Metamodell der Sprache suchst, wirst du immer wieder auf das Thema NLP stoßen.

 

Meine persönlichen Empfehlungen:

  • Abenteuer Kommunikation - Wolfgang Walker
  • Die verblüffende Macht der Sprache: Was Sie mit Worten auslösen oder verhindern und was Ihr Sprachverhalten verrät - Hans Eicher
  • 30 Minuten Kommunikation

Übungen für das Meta-Modell

Meine Empfehlung, um das Meta-Modell der Sprache anzuwenden:

  • such dir einen Gestaltungsprozess raus, schärfe deine Ohren & Augen, um diese erstmal wahrzunehmen
  • Beobachte deine eigenen Gedanken & deine eigene Wortwahl, sodass du dich selbst erstmal hinterfragst
  • Wenn du im Social Media unterwegs bist (Instagram, Facebook, ...), dann lies dir Beiträge hinsichtlich der Gestaltungsprozesse durch & stelle Metafragen für mehr Tiefgang in den Kommentaren

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