Stress - was wir von unseren Vorfahren lernen können


Lesezeit:

5min

Was erfährst du:

  • Unser Rollensystem
  • Wie wir kommunizieren
  • Arbeit & Stress
  • Wie äußert sich Stress bei dir?
  • Wenn die Stresshormone Überhandgewinnen
  • Was tun, wenn du gestresst bist


Das Thema "Stress" ist in unserer heutigen Zeit nicht mehr weg zu denken. Er ist für viele präsent.

 

Doch was ist eigentlich Stress? Was passiert mit uns, wenn wir uns gestresst fühlen, sind wir unseren Hormonen ausgeliefert und können wir etwas dagegen tun? Wie gehen wir als Menschen durch Veränderungen?

 

Man könnte meinen, das erfolgreiche, glücklich wirkende Menschen gefreit sind von Stress und seinen Auswirkungen. Doch jeder (und die Betonung liegt auf JEDER) kann Situationen erleben, welche ihn aus seinem gesunden System heraus katapultiert. 

 

Birgit Aßmann, Gesundheitscoach von begleitendes-coaching und von mir sehr geschätzte Kollegin gab den Teilnehmern Eindrücken aus ihrer Arbeit, erklärte die Biologie des Stresses und fühlte dem einen oder anderen auf den Zahn. An dieser Stelle möchte ich Birgit für den tollen Einstieg in die kommenden Veranstaltungen danken.

 

Auch einen großen Dank gilt Marie von Marie´s., welche uns sweet paleo treats - gluten-, laktose- und zuckerfrei zur Verfügung stellte. Für die räumliche Herrichtung einen großen Dank an das Contorhaus.

 

Die Bilder im Hintergrund wurden von Petra Watzlawik gemalt.



Unser Rollensystem & Stress


Das Rollensystem orientiert sich schon an der Steinzeit. Der Mann und Jäger streift durch die Gegend und bringt hoffentlich etwas essbares mit, während die Frau Höhle, Kind & Kegel behütet, sich mit Schmuck kleidet und sammeln geht. Diese klassische Rollenverteilung "kennt" man.

 

Nur wo ist das Problem? Archäologen, welche die Ausgrabungen begleitet haben, sind geprägt in ihren heutigen Mustern. Wenn man ein Skelett findet mit Schmuck = Frau. Der Knabe mit dem Werkzeug = Mann. Doch was wäre, wenn die Rollen nicht derart festgeschrieben sind? Die Frau jagen gegangen ist und die Kinder behütet hat?

 

In der heutigen Zeit und Gesellschaft haben wir auch "Rollen". Wenn wir uns in unserer Rolle verletzt oder angegriffen fühlen, setzt uns das unter Stress. Vielleicht kennst du jemanden, welcher immer gleich auf 180 ist, wenn man ihm etwas sagt. Mit unter fühlt sich die Person in seiner Rolle bedroht - Stress pur. In diesem Falle sollte man sich seiner Rolle bewusst sein und kommunizieren.


Wie wir kommunizieren


Wenn unser Steinzeitpärchen den Tag bestritten hat, dann gab es etwas, was sie am Abend, wenn die Dämmerung eintrat und das Lagerfeuer loderte (eine sehr schöne, natürliche Lichtquelle) , getan haben. Kommunikation. Sie redeten über den ganzen Tag. Gefühle, Tätigkeiten, Erfahrungen und mehr wurden ausgetauscht. Abgesehen davon, dass dies unser Stresspegel minimier und deren Umgang schult, unterstützt Kommunikation auch unser Gedächtnis und unsere Erinnerungen. 


Arbeit  & die Wirkung auf Stress


Birgit gab uns ein sehr schönes Gedankenspiel:

 

Ein Löwe wacht hungrig auf und glücklicher weise ist eine Antilopenherde im Anmarsch.

  • Aus der Sicht des Löwen: Hunger = Stress für den Löwen. Der Löwe muss sich auf 30m an die Herde heranschleichen, günstige Windverhältnisse abwarten, um dann kurz und knackig zum Angriff an zu setzen.
  • Aus der Sicht der Antilope: Löwe = Stress. Es geht um Leben und Tod. Die Antilope kommt nicht auf die Idee sich eine Keule zu schnappen und den Spieß um zu drehen. Sie rennt.

Wenn der Löwe merkt, dass die Chance auf ein gutes Essen ausbleibt, dann legt er sich wieder hin und wartet auf eine neue Chance. Wozu auch unnötige Energie verbrauchen? Action, Pause, Action, Pause, ... .

Was macht der zweibeinige, nackte "Löwe" - also wir Menschen? Was tut er, wenn der Aktenstapel sich häuft oder die To-do-Liste nicht weniger wird. Da wird als erst einmal das Essen und das Trinken wegrationalisiert und die MittagsPAUSE zum  "heute arbeite ich mal durch" Scenario gemacht. Hier betrachten wir nur die Arbeitssituation!

 

Nebenbei liegt noch die Reinigung der Wohnung vor einem, Sport muss gemacht werden, da man ja an seiner "Work Life Balance" ARBEITEN soll und Hund und Kegel darf auch nicht zu kurz kommen.

 

Wenn man dann abends auf der heimischen Couch liegt, das Training wegen keiner Lust aufgefallen ist, der Partner, nach dem er erfahren wollte, wie der Tag lief, mit "alles so wie immer" angegrummelt wurde, es es also Zeit, um runter zu fahren und schlafen zu gehen. Doch irgendwie will der Körper nicht zur Ruhe kommen... .

 

Eine große Rolle spielen hier die Hormone, auf die ich im späteren Verlauf eingehen werde.


Wie äußert sich Stress bei dir?


Einleitend für diese Thematik hat Birgit ein sehr schönes "Spiel" mit Teilnehmern gespielt. Das Spiel "Plumpser geht rum" kennen wir alle. Doch was empfinden wir bei dem Spiel, wenn der Plumpser umher geht? Die Antworten fielen natürlich unterschiedlich aus. Von "ich fühlte mich", über "ich dachte" und "ich spürte". Hier findet man die Auswirkungen von Stress und der entsprechende Zugang zu den Menschen wieder.

 

Körper: man steht unter Spannung, das Herz schlägt schneller, die Pupillen weiten sich, die Schultern heben sich, rote Flecken bilden sich auf der Haut, ...

Gefühle: habe ich eigentlich hunger, ich kann das Gefühl von meinem Gegenüber nicht nachempfinden, Freude wird nicht wahrgenommen

Gedanken: das Gedankenrad dreht sich weiter, man kann nicht aufhören mit dem Kopf anzuschalten

 

Birgit bezeichnet dies als Regelkommunikationskreislauf von Stress. Wenn man erkennt, wie sich Stress auf einen auswirkt und die Mechanismen kennt (dazu muss man kein Endokrinologe oder Psychologe sein), dann kann man sich Strategien parat legen, um entsprechend entgegen zu wirken.



Wenn die Stresshormone Überhand gewinnen


Eines vorweg - Stresshormone sind etwas vollkommen natürliches und der Körper benötigt sie, um mögliche Gefahren zu überstehen. Die Hormone folgen einem circadianem Rhytmus (ein Bestandteil der Chronobiologie) und so hat zum Beispiel Cortisol in den frühen Morgenstunden sein Hoch, um dich zu wecken und auf die "Jagd" zu schicken. Adrenalin hilft dir, kurzfristig bedrohliche Situationen zu überstehen.

 

Ist die Situation vorüber, fällt es wieder ab. Cortisol folgt dem Adrenalin, ist aber etwas träger, nach dem Motto: es könnte ja noch etwas passieren.

 

Nehmen wir wieder das Beispiel des Löwen und der Antilope:

 

Löwe hat Hunger - Jagd - Adrenalin, Cortisol (und noch viele weitere Stresshormone) | Erfolg = Mahlzeit = Ruhe = Stresshormone sinken | kein Erfolg - Pause - Stresshormone sinken

 

Antilope wird gejagd - Adrenalin, Cortisol (und noch viele weitere Stresshormone) mobilisieren alles, um weg zu laufen | Erfolg = wird nicht gefressen = Adrenalin sinkt, aber Cortisol bleibt, es könnte ja sein, dass der Löwe noch irgendwo ist (wenn alle Stresshormone abfallen würde, könnte das der Antilope zum Verhängnis werden) | kein Erfolg = Antilope wird verspeist


Nun zum Menschen: Wecker nicht gehört - verschlafen - Arbeit ruf = Adrenalin, Cortisol & Co werden ausgeschüttet - auf dem Arbeitsweg Stau und der erste Kollege  fährt sie blöd an - (wir können sehr schnell aus der Mimik des gegenüber deuten, ob Gefahr = Stress oder Entspannung auf uns warten - ein echtes Lächeln verrät es uns) - To-Do-Listen warten - Adrenalin & Co bleiben auf einem Level - Mittagspause "schafft" man nicht - langsam bekommt er Hummeln im Hintern, möchte sich bewegen - geht aber nicht - die Arbeit muss erledigt werden... - das ganze zieht sich ohne Trink- und Essenspause über den ganzen Tag

 

Daheim angekommen, nervt der Partner, da er erfahren möchte, wie der Tag war - das stresst natürlich - Adrenalin & Co bleiben konstant. Auf der abendlichen Couch fühlt der Mensch sich sicher, keine Gefahr lauert auf ihn - Adrenalin sinkt - Cortisol bleibt - es könnte ja noch etwas passieren... . Cortisol hat einen Nachteil - es beeinflusst auch unseren Wach-Schlaf-Rhythmus. Mit dem ganzen Cortisol im Blut wird das nichts mit dem Einschlafen und wenn, dann wird die Nacht nicht sonderlich erholsam. 


Die Wirkungen der Stresshormone


Aus dem obigen Beispiel können sich folgende Probleme ableiten:

  • Verminderung des Immunsystems - Erkrankungen und Wundheilungsstörungen können sie Folge sein
  • Entgiftungsorgane, wie Leber und Niere arbeiten nicht adäquat (der Fokus liegt auf das Kämpfen oder Flüchten - nicht in der Entgiftung)
  • Libido - die Antilope denkt bestimmt nicht bei der Flucht: "oh, der Bock sieht aber gut aus, da mache ich mal kurz halt
  • Hippligkeit und Nervosität - "immer" auf dem Sprung sein
  • Verspannungen - das Gehirn ist wohl mit das egoistischste Organ in unserem Körper - beim Kampf muss der Kopf geschützt werden - also Schultern hoch ziehen
  • die Nährstoffaufnahme verringert sich und die Verdauung läuft nicht optimal
  • und viele mehr

Was kannst du tun, wenn du gestresst bist?


Es gibt einige tolle Hormone, welche sofort die Stresshormone bekämpfen. Das sind unter anderem Serotonin, Dopamin und Oxytocin. Das letzte war Schwerpunkt von Birgit. Es ist das Bindungs- bzw. Kuschelhormon, welches bei Berührungen gebildet wird. Auch beim Lachen (und beim Gähnen) wird das Hormon gebildet. 

 

Wenn du das nächste mal in einem Meeting oder in einer vollen Bahn steckst, beobachte mal bitte  deine Kollegen oder die anderen Menschen. Wenn man gestresst ist, entgegnet der Körper automatisch produzierte Berührungen.

 

Der eine streicht durch sein Haar, ein andere spielt mit seinem Ring und einer nimmt seinen Stift in die Hand und kritztelt etwas auf einen Zettel. Meistens nicht aus Kreativität, sondern weil diese Person gestresst ist und unwillkürlich etwas berühren will. Es geht noch weiter: manchmal berührt man dann auch eine Person, um Oxytocin zu bilden. Auch Schweiß beim Sport löst dieses Gefühl der Berührung aus.

 

Hier ein paar schnelle Tipps, um Oxytocin zu bilden  und Stress zu mindern

- Lachen

- Berührungen (Sex)

- aber auch Dinge, welche unser Herz positiv berühren



Zusammenfassung zum Thema Stress beim Health Meeting


Stress ist allgegenwärtig und unser Umgang mit ihm ist vollkommen natürlich. Wir können auf unseren Körper hören und ihn achten oder warten, bis wir an unserer "Sollbruchstelle" gelangen.

 

Birgit hat einen sehr schönen Einstieg in das Thema "Stress - Was wir von unseren Vorfahren lernen können" geschaffen. Wenn ihr mehr erfahren möchtet, dann sucht gerne Birgit Aßmann auf. Sie begleitet euch auf eurem Weg. In dem Sinne schließe ich mich gerne Birgit an: "Achtet auf euch".


Quellen

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