Was ist Ribose

Was ist Ribose?

Was ist es D-Ribose, wie wirkt es, welche Dosierung & wie wird es eingenommen?


Lesezeit:

15min

Was erfährst du:

  • Was ist Ribose?
  • Wie wirkt Ribose im Körper?
  • Welchen Nutzen hat eine Ergänzung von Ribose?
  • Wie wird Ribose dosiert?
  • Wann wende ich persönlich Ribose an?
  • Was gibt es zu beachten bei Ribose?


Was ist Ribose bzw. D-Ribose?

 

D-Ribose ist ein Zucker, der an der Energieerzeugung im Körper beteiligt ist und auch die strukturelle Basis von DNA und RNA ist. Es wird allgemein verwendet bei Herzerkrankungen und chronischer Müdigkeit (Adrenal Fatigue Syndrome). In meinen Augen eine gute Süßungsalternative.


Was ist Ribose?


Ribose ist ein natürlich vorkommender Zucker, der in allen lebenden Zellen vorhanden ist. Sie gehört zu den Monosaccharinden und besitzt 5 Kohlenstoffatome.

 

Sie ist eine Schlüsselkomponente auf vielen biologischen Wegen, aber am aktivsten in der Glykierung (die Reaktion von Proteinen, Lipiden oder Nukleinsäuren mit Kohlenhydraten ohne Beteiligung von Enzymen bezeichnet.)(1).

 

D-Ribose bildet zusammen mit Adenin das Adenosinmolekül von Adenosintriphosphat, der Haupteinheit für die Speicherung und den Transport von Energie (2). ATP - Adenosintriphosphat ist ein Molekül, das aus den folgenden 3 Anteilen besteht: Adenin; einem Zuckermolekül (der Ribose) und drei Phosphatgruppen; Adenosintriphosphat stellt die Hauptenergiequelle von Zellen dar.

 

D-Ribose wird auch zur Herstellung von Nicotinamid-Adenin-Dinukleotid (NAD) und Flavin-Adenin-Dinukleotid (FAD) verwendet, zwei wichtigen Molekülen, die an der Zellatmung beteiligt sind. D-Ribose ist auch die wichtigste strukturelle Basis für RNA und DNA (3)(4).


Wie wirkt Ribose?


Wie wird Energie im Körper produziert?

  • Normalerweise haben wir genügend Sauerstoff und Energie in Form von ATP. ATP besteht aus Adenosin und drei angekoppelten Phosphatgruppen. Die gespeicherte Energie wird frei, wenn die Verbindung mit der dritten Phosphatgruppe aufgespalten wird. Dadurch wird ADP (Adenosindipohosphat) und ein anorganisches Phoshpaht gebildet. Ist nun viel Sauerstoff vorhanden, wird ADP wieder sehr schnell zu ATP hergestellt.
  • Benötigen wir mehr Energie (Sport, Krankheit, Stress), kommt Kreatinphosphat ins Spiel und gibt das Phosphat an ADP ab. Geht Kreatinphosphat dem Ende nahe, greift der Körper auf einen dritten Mechanismus zurück: die Myokinase-Reaktion.

Im letzen Mechanismus werden zwei ADP-Moleküle benötigt, um ATP herzustellen. Dadurch bleibt immer ein AMP (Adenosin Monophosphat) über. Da sich AMP ansammelt, wird es teilweise zu Adenosin, Inosin, Harnsäure oder anderen Purinen abgebaut und über das Blut abgegeben wird.

 

So etwas findet man zum Beispiel bei einer Hypoxie - ein Mangel an Sauerstoff. Muskulatur verbraucht mehr Sauerstoff, als über die Gefäße geliefert werden kann. Dein Körper versucht das natürlich aufrecht zu erhalten, in dem er die Schlagadern Richtung Kopf & Muskulatur erweitert und Richtung Organe verringert. Um es kurz zu Machen - in einer Stresssituation kommt es zu einer Hypoxie in Geweben, was zu einem Energiemangel führen kann.

 

Wenn nun ATP & Co in der Zelle abnimmt, dann wird die Zelle müde. Da wir aus vielen Zellen bestehen, wir dann auch müde, schlapp, bekommen Krämpfe, Muskelschmerzen, Steifheit & Störungen in Geweben.

 

Wenn nun wieder genügend Sauerstoff vorhanden ist, kann es Tage und länger dauern, dass die Energiespeicher wieder aufgefüllt sind. Ribose zeigt in Untersuchungen, dass die ATP-Konzentration in der Zelle bereits während einer Hypoxie sich erhöhen können.

 

Die eigene Produktion von Ribose kann limitiert und nicht ausreichend sein

 

Ribose kann aus Glukose hergestellt werden, die Umwandlung ist aber sehr träge. Unsere Muskulatur (auch das Herz) kann bei starker Anspannung & Krankheit den Adenosin-Verlust nicht ausreichend kompensieren.

 

Die Zufuhr von Ribose kann dann die träge Ribose-Produktion umgehen und steht somit schneller zur Verfügung.


Welchen Nutzen hat Ribose?



Ribose & die Herzgesundheit


D-Ribose erhöht den ATP-Spiegel in Herzzellen und verbessert die Herzfunktion (5)(6)(7). Herzinsuffizienz ist ein Zustand, wo der Herzmuskel nicht mehr so gut arbeitet (lateinisch: in- = nicht, sufficere = ausreichen; Insuffizienz = Unzulänglichkeit; in der Medizin mangelhafte Organfunktion) (8). 

 

In einer Studie mit 15 Patienten mit Herzinsuffizienz verbesserte D-Ribose die Herzfunktion (9).

D-Ribose half Patienten mit Herzkrankheit, länger zu trainieren, ohne Brustschmerzen (Angina pectoris) oder EKG-Veränderungen zu entwickeln (10).

 

Die Supplementierung mit D-Ribose und L- Cystein senkte auch LDL und anderes oxidiertes Fett und reduzierte den oxidativen Stress in der Aorta, der Hauptarterie, die Blut aus dem Herzen trägt (11). D-Ribose zeigte jedoch keine Vorteile bei der Behandlung von chronischer Herzinsuffizienz bei gesunden Mäusen oder bei Mäusen mit erhöhtem Myokardkreatin (12).


Ribose bei Fibromyalgie & chronischer Müdigkeit


Eine Fallstudie ergab, dass 5 Gramm D-Ribose, die zweimal täglich zusammen mit anderen Medikamenten eingenommen wurden, die Symptome der Fibromyalgie reduzierten, die nach einer Woche der Beendigung der D-Ribose-Supplementierung (13) wieder auftraten.

 

Eine Pilotstudie an 41 Patienten mit Fibromyalgie oder chronischem Erschöpfungssyndrom ergab, dass täglich 5 Gramm D-Ribose Energie, Schlaf, Fokus, Schmerzintensität und Wohlbefinden (14) verbesserten.


Ribose liefert Energie


D-Ribose verbessert die Rückgewinnung von Energiereserven nach unzureichender Blutversorgung von Organen und Gewebe nach intensiver körperlicher Belastung (15).


Ribose & Training


In einer Studie mit 24 Bodybuildern (DB-RCT), die 4 Wochen lang mit D-Ribose (10 Gramm / Tag) pro Tag signifikant gesteigert wurde, erhöhte sie die Kraft im Bankdrücken (16).


Ribose & Restless Syndrom


Das Restless-Legs-Syndrom (RLS) ist eine Erkrankung, die einen unkontrollierbaren Bewegungsdrang verursacht, normalerweise aufgrund eines unangenehmen Gefühls. Normalerweise geschieht dies abends oder nachts, wenn die Betroffenen sitzen oder liegen. Das Bewegen verringert das unangenehme Gefühl.

 

Das Restless-Legs-Syndrom, dass auch Willis-Ekbom-Krankheit (RLS / WED) bekannt ist, kann in jedem Alter beginnen und verschlechtert sich im Allgemeinen mit zunehmendem Alter. Es kann den Schlaf stören, was wiederum die täglichen Aktivitäten beeinträchtigt. Einfache Schritte der Selbstversorgung und Lebensstiländerungen können dabei helfen (17).

 

D-Ribose reduzierte die täglichen Symptome sowie deren Schweregrad bei zwei männlichen Patienten mit Restless-Leg-Syndrom (18).


Ribose & Adenylosuccinase-Mangel


Adenylo-was? Adenylosuccinase-Mangel ist ein seltener vererbter Stoffwechselzustand, der auf einen Mangel an Enzym Adenylosuccinat-Lyase zurückzuführen ist. Anzeichen und Symptome variieren von Person zu Person.

 

Im Allgemeinen können betroffene Personen eine Mischung aus neurologischen Symptomen aufweisen, die normalerweise Anomalien mit Wahrnehmung und Bewegung, autistische Merkmale, Epilepsie, Muskelschwund und Ernährungsprobleme umfassen.

 

Anormale körperliche Merkmale können zwar seltener auftreten, jedoch schwerwiegende Wachstumsstörungen, einen kleinen Kopf, einen ungewöhnlich geformten Kopf, Strabismus, eine kleine Nase mit nach oben gerichteten Nasenlöchern, dünne Oberlippen und tief angesetzte Ohren umfassen. Ein Adenylosuccinase-Mangel wird durch Mutationen im ADSL-Gen verursacht und autosomal rezessiv vererbt (19).

 

Bei einem Patienten mit Adenylosuccinase-Mangel (schwere Fingerfertigkeit / motorische Retardierung) verbesserte eine D-Ribose-Zugabe das Verhalten und die Anfallshäufigkeit (20).


Ribose & Myoadenylat-Deaminase-Mangel (MADD)


Myoadenylat-Deaminase-Mangel (MADD) ist eine rezessive genetisch bedingte Stoffwechselstörung , von der etwa 1–2% der europäischen Bevölkerung betroffen sind. Symptome sind Müdigkeit, Muskelschmerzen, Muskelkrämpfe & Muskelschwäche (22). D-Ribose verhinderte erfolgreich alle Symptome eines Myoadenylat-Deaminase-Mangels bei einem 55-jährigen Patienten (21).


Ribose & die Nieren


D-Ribose reduzierte Nierenfunktionsstörungen und Gewebeschäden, die durch das Chemotherapeutikum Cisplatin bei Mäusen verursacht wurden (23).

 

D-Ribose reduzierte auch den Nierenschaden, der durch mangelnde Blutversorgung verursacht wurde und verringerte die Aktivierung von Neutrophilen bei Ratten (24). Neutrophile Granulozyten gehören zu den weißen Blutkörperchen (Leukozyten). Sie machen etwa zwei Drittel aller Leukozyten aus.


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Ribose & das Gehirn


D-Ribose verhindert die Aktivierung pro-apoptotischer Gene (programmierter Zelltod) im Hippocampus und zeigt eine neuroprotektive Wirkung bei Mäusen mit unregelmäßigem Herzschlag (25).

 

Ein Adenylosuccinat-Lyase-Mangel verursacht einen psychomotorischen Mangel, Krampfanfälle und eine autistische Verzögerung. Bei einer 13-jährigen Frau wurden die motorischen Koordinations- und Anfallsymptome durch eine mehrmonatige D-Ribosetherapie (26) kontrolliert.


Ribose & Abnehmen


Ribose steigerte die Peristaltik des Darms bei Mäusen und den Energieverbrauch, wodurch das Körpergewicht abnahm (27). Angemerkt sollte aber hier, dass die Energiebilanz immer die größten Einflüsse auf ein Gewichtsverlust hat!


Wie wird Ribose eingenommen?


Die Dosierungen können sehr stark variieren. Je nach Studie wurden 3 bis 60g verwendet.

 

Bei entsprechenden Indikationen oder stressigen Phasen zwei bis drei mal am Tag Dosen von zwei  bis 15g unterstützend wirken. Wenn ich einen stressigen Tag habe oder eine Phase, dann nutze ich Ribose in meinem Morgendrink und ein weiteres mal zu einer Mahlzeit.



Was ist bei Ribose zu beachten?


Wie alles im Leben sollte Ribose keine Dauerdosierung werden. Bei Indikationen, Krankheiten, sportlichen Belastungen oder stressigen Phasen kann Ribose unterstützend wirken. Das bedeutet aber nicht: man nimmt Ribose und bewegt sich weiter in seinem Hamsterrad! Dein Körper ist nicht blöd und es geht nichts um ausreichend, gesunden Schlaf, viel adäquater Bewegung und einer artgerechten Ernährung.

 

Langfristige orale Verabreichung von D-Ribose induziert Gedächtnisverlust mit Angst-ähnlichen Verhalten und erhöht und steht im Zusammenhang Alzheimer (28).


Zusammenfassung zur Ribose


  • Ribose ist ein natürlich vorkommender Zucker
  • Ribose wird eingesetzt bei
    • Herzproblemen,
    • Fibrpmyalgie,
    • Rest-Less-Syndrome
    • genetischen Veränderungen
  • Ribose unterstützt die Energieherstellung
  • Ribose schmeckt leicht süßlich

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Bis bald & lebe natürlich gesund!

 Dein Coach für artgerechte Gesundheit & Performance, Carsten

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QUELLEN

Quellen und Inhalte werden nach größter Sorgfalt recherchiert. Eine große Auswahl an Quellen werden hier aktuell aufgelistet!


(1) https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0304416512000062?via%3Dihub

(2) http://journals.sagepub.com/doi/abs/10.1054/JCPT.2000.18011

(3) https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/3918804/

(4) https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/3130093

(5) https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/19641697

(6) https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/22432434

(7) https://onlinelibrary.wiley.com/doi/full/10.1111/j.1540-8191.2007.00427.x

(8) https://de.wikipedia.org/wiki/Herzinsuffizienz

(9) https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/14607200

(10) https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/1354276

(11) https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/25463112

(12) https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3688916/

(13) https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/15537568

(14) https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/17109576

(15) https://www.tandfonline.com/doi/abs/10.3109/19390211.2012.708715?journalCode=ijds20&

(16) https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0011393X02800546

(17) https://www.mayoclinic.org/diseases-conditions/restless-legs-syndrome/symptoms-causes/syc-20377168

(18) https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/19055337

(19) http://www.diseaseinfosearch.org/Adenylosuccinase+Deficiency/230

(20) https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/9989253

(21) https://link.springer.com/article/10.1007/BF01785710

(22) https://en.wikipedia.org/wiki/Adenosine_monophosphate_deaminase_deficiency_type_1

(23) https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/23438786

(24) https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/19398871

(25) https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/17434215

(26) https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/9598054

(27) https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5473701/

(28) https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/26452037